„Investitionseuphorie gebremst“

 
 

Stagnation ist Rückgang. Das wirkt sich gerade in Europa aus, bewertet man die Äußerungen von Dr. Kurt Bock, Vorstandsvorsitzender der BASF, auf der Bilanzpressekonferenz am 25. Februar. Deutlichstes Zeichen: Erstmals werden die Investitionen in Europa geringer sein als außerhalb.

Betroffen ist ein Investitionszeitraum von fünf Jahren, von 2014 bis 2018; es geht um rund 20 Milliarden Euro. Der BASF-Chef kommentiert: „Es ist das erste Mal, dass die Investitionen im Fünfjahresplan für Europa unter 50 Prozent liegen, wenn auch nur gering, einfach weil mehr Investitionen in Wachstumsregionen gehen. Der Investitionsanteil in Deutschland liegt bei 25 Prozent. Traditionell lag er bei einem guten Drittel. Der Rückgang spiegelt die unterschiedlichen Wachstumsgeschwindigkeiten weltweit wider, und er spiegelt natürlich die unterschiedlichen Attraktivität der Regionen für Chemieinvestitionen wider.“

Dazu erläuterte er: „Wir haben die teuerste Energie, wir sind nicht bereit, Energiequellen, die wir hier haben, ausreichend zu erschließen – Thema Schiefergas in Deutschland. Daraus entstehen natürlich keine Wettbewerbsvorteile. Wir haben relativ hohe Lohnkosten, und wir haben einen stagnierenden Markt. In den letzten Jahren war Europa ja nicht gerade eine Boom-Region, ganz im Gegenteil. Vor diesem Hintergrund ist die Investitionseuphorie in Europa derzeit bei den Chemieunternehmen – und jetzt rede ich nicht nur für die BASF – durchaus gebremst. Das muss uns durchaus zu denken geben.“

BASF-Chef Bock zu Ergebnis und Planung des Unternehmens

Autor: Rolf Kickuth