Vererbung an den Genen vorbei

 
 

Eine Vererbung ohne Beteiligung des Erbmoleküls DNS? Diese Möglichkeit schlossen Biologen lange Zeit aus. In den letzten Jahren jedoch mehren sich Hinweise, dass es einen weiteren Weg der Vererbung geben muss und dass dabei das Zwillingsmolekül RNS die Hauptrolle spielt. Grundlage der Vererbungslehre bilden seit über hundert Jahren die Mendel´schen Regeln (Kasten). Sie gelten für alle Lebewesen, die einen doppelten Chromosomensatz und Keimzellen mit einem einfachen Satz besitzen, das sind die meisten Pflanzen und Tiere. An seinen Untersuchungsobjekten, Erbsen, beobachtete Mendel, nach welchen Gesetzmäßigkeiten Blütenfarbe bzw. Oberflächenstruktur der Samen vererbt werden. Begünstigt wurde sein Vorhaben durch die Tatsache, dass beide gewählten Merkmale durch jeweils nur ein Gen bestimmt werden. Bei Pflanzen mit mehr als dem doppelten Chromosomensatz wie etwa Getreide oder bei Eigenschaften, die durch mehrere Gene festgelegt werden, ist die Vererbung von Eigenschaften deutlich schwieriger zu durchschauen.




Epigenetische Vererbung und nicht-Mendel´sche Regeln

Autorin: Dr. Mechthild Kässer