Das Leben wird durch sie ermöglicht – und die Umwelt geschont

 
 

In der heutigen Geschäftssprache und auch von der englischen dominierten Wissenschaftssprache her kennzeichnete man Katalysatoren wohl ans „Enabler“: Jemand oder etwas, das Vorgänge ermöglicht, die sonst nicht oder nur sehr langsam ablaufen würden. Es bestehen allerdings zwei Unterschiede: Nicht katalysierte chemische Umwandlungen – solche, bei denen man einen Katalysator verwendet – können schon ablaufen, nur unter drastischen Bedingungen: Hohe Temperaturen, hohe Drücke etc. Zudem beschleunigt ein bestimmter Katalysator oftmals eine ganz bestimmte Reaktion, eben die, auf die er abgestimmt, für die er entworfen worden ist. Das gilt insbesondere in der Biochemie. Insofern kommen wohl Platin und ein paar andere Metalle am ehesten einem „Enabler“ nahe, da sie etliche Reaktionen katalysieren können. Die Geschichte der Katalyse geht schon weit zurück. Heute sind katalysierte Verfahrensschritte gefragter denn je, geht es doch nicht nur darum, Reaktionen überhaupt zu ermöglichen, sondern sie möglichst Ressourcen schonend durchführen zu können. Niedrige Temperaturen und Drücke bei Reaktionen verringern den ökologischen Fußabdruck von Produkten der chemischen Industrie. Allgemein hat ein Katalysator die Aufgabe, eine Reaktion überhaupt erst in Gang zu bringen, sie zu beschleunigen oder die Selektivität in eine favorisierte Richtung zu lenken.



Zum Titelbild: Je mehr Kanten Nanopartikel besitzen, desto effizienter können sie als Katalysator-Bestandteil arbeiten (siehe das Thema Katalyse dieser CLB, Quantentechnologie, insbesondere Seite 127; Abb.: DESY, Lucid Berlin)

 

Katalyse baut Barrieren ab – zum Nutzen schnellen Stoffumsatzes


Autor: Rolf Kickuth