Theoretische Grundlagen des Ansatzes „Chemie fürs Leben“

 
 

Ausgehend von den teilweise ernüchternden Ergebnissen der ersten TIMS- und Pisa-Studien Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre hat – auch unterstützt durch Programme der Bund-Länder-Kommission – ein Umdenken bezüglich der Konzeption und Gestaltung von naturwissenschaftlichem Unterricht eingesetzt. Dazu wurden zum Beispiel für das Fach Chemie zunehmend nicht nur die jeweilige Fachsystematik, sondern auch die Bedeutung der vermittelten Inhalte für den Alltag sowie Schülerinteressen in den Fokus genommen, um die Akzeptanz und damit auch die Effektivität des Chemieunterrichts zu steigern. Das erscheint umso notwendiger, je mehr man bedenkt, dass Chemie und Lebenswelt zwei untrennbar miteinander verbundene und in ständiger Wechselwirkung stehende Bereiche sind, dieses aber aus Sicht der Schülerinnen und Schüler insbesondere der Sekundarstufe I im derzeitigen Unterricht zu wenig deutlich wird. Das trägt zu einem Absinken der Motivation, zu Verständnisschwierigkeiten und zu einer Ablehnung des Unterrichtsfaches bei. Wir sind deshalb im Rahmen unseres Konzepts „Chemie fürs Leben“ der Auffassung, dass die im folgenden Abschnitt genannten sechs Aspekte in wesentlich stärkerem Maße als bisher berücksichtigt werden müssten, um gerade in der Sekundarstufe I für eine höhere Akzeptanz zu sorgen und damit sicher auch mit größerem Erfolg Chemie zu unterrichten.

Zur Konzeption einer Unterrichtseinheit mit Stoffen aus dem Alltag

Autoren: Dr. Julia Michaelis, Prof. Dr. Alfred Flint