Turbo für die Photosynthese

 
 

Züchter konnten in den zurückliegenden Jahren die Leistungsfähigkeit zahlreicher Pflanzensorten beeindruckend steigern. Vor allem bei den wichtigsten Weltwirtschaftspflanzen wie Weizen, Reis und Mais gewährleisten ihre Fortschritte eine verbesserte Versorgung der Menschen mit Grundnahrungsmitteln. Inzwischen jedoch stoßen züchterische Möglichkeiten an ihre Grenzen. Die Steigerungsraten verharren bei nur wenigen Prozent – zu wenig für eine ungehemmt wachsende Weltbevölkerung – zumal Maßnahmen wie Düngung und Pflanzenschutz schon weitgehend ausgeschöpft werden. Eine internationale Gruppe verfolgt daher seit 2008 mit dem C4-Reis-Projekt einen ganz anderen Ansatz: Anstatt das Erbgut mit ertragsfördernden Genen anzureichern, haben sie sich daran gemacht, gezielt die Photosyntheseleistung, die direkt mit den Erträgen verknüpft ist, hochzuschrauben. Dazu planen sie, die in vielen Gräsern vorkommende leistungsstärkere Variante der Photosynthese, die C4-Photosynthese, zu übertragen. Sie sind überzeugt, am Beispiel Reis zeigen zu können, dass auf diese Weise um bis zu 50 % höhere Ernten erwirtschaftet werden könnten.




C4-Reis verspricht deutlich höhere Erträge

Autorin: Dr. Mechthild Kässer