Speicher der Vergangenheit – Rechner der Zukunft

 
 

Die Molekülschablone, die als DNS oder heute meist als DNA benannt ist, als Abkürzung von Desoxyribonukleinsäure (englisch DNA für deoxyribonucleic acid), ist der Bauplan, aus dem lebendige Organismen entstehen. Sie speichert Informationen, die selbstorganisierende Prozesse beschreiben, mit denen dann ein Organismus aufgebaut wird, denn für Beschreibung eines kompletten Organismus selbst ist auch die DNA, die beim Menschen rund 3x109 Basenpaare umfasst – das entspricht einer Datenmenge von 750 Megabyte, gerundet knapp ein Gigabyte – zu klein (Abbildung 1). Allein für die Beschreibung der Verbindungsmatrix unseres Gehirns, des Konnektoms, mit seinen 100 Milliarden Neuronen, von denen jedes etwa 10 000 Verbindungen zu anderen Nervenzellen unterhält, benötigt man ein Petabyte an Daten, eine Million mal soviel. Dennoch fasziniert die DNA als Informationsspeicher, lassen sich doch Milliarden dieser Moleküle auf kleinstem Raum unterbringen – und damit Speicherkapazitäten aufbauen, die bisher in der Computertechnik eingesetzte übertreffen. Und man kann DNA-Moleküle sogar logische Operationen abarbeiten lassen, mit ihnen rechen...

Die Zweckentfremdung der DNA als Informationsspeicher und Computer


Autor: Dr. Fransiska Hufsky, Jena