Eigenmächtige Strukturbildung

ohne äußeren Einfluss

Selbstorganisation geht auch ohne Emergenz – Technische Nutzung nimmt zu

Autor: Rolf Kickuth

Selbstorganisationsprozessen verdanken wir unser Dasein. Erst nach und nach entdecken wir jedoch den großen Umfang ihres Wirkens – und fangen an , ihn für chemische, biologische und technische Entwicklungen zu nutzen (Abbildung 1).

Der Begriff der Selbstorganisation ist eng verwand mit demjenigen der Emergenz. Er bedeutet „auftauchen“; plötzlich wird etwas Neues sichtbar, wo zuvor nur eine Ansammlung von Einzelteilen war. Aus vielen einzelnen Elementen entsteht unvorhersehbar etwas Komplexes, im Sinne von: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Allerdings: Nicht immer bedarf es der Selbstorganisation, um Emergenz hervorzurufen, und Selbstorganisation andererseits führt nicht automatisch zu emergenten Phänomenen. Dieser Artikel zeigt Abgrenzungen der Begriffe und stellt neue technisch- wissenschaftliche Entwicklungen vor, die Selbst- organisation nutzen.

Was zu Anfang ein buntes, zusammengewürfeltes Gemisch kleiner und größerer Kügelchen ist, wird mit ein paar Beziehungsregeln nach einem be- stimmten Zeitablauf zu selbstorganisierten Haufen (Abb.: Kickuth).

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