Der britische Naturforscher Charles Robert Darwin (1809-1882) gilt wegen seiner wesentlichen Beiträge zur Evolutionstheorie als einer der bedeutendsten Naturwissen­schaftler. Seine Ende 1831 begonnene und fast fünf Jahre andauernde Reise mit der HMS Beagle, die den jungen Darwin einmal um die Welt führte, war zugleich Schlüsselerlebnis und Grundlage für sein späteres Lebenswerk. Charles Darwin war spätestens im Sommer 1837 von der Veränderlichkeit der Arten überzeugt und begann, Informationen zu diesem Thema zu sammeln. In den folgenden 15 Monaten entstand langsam und schrittweise die Theorie, die er erst 1858/1859 veröffentlichen sollte. 

Als Kristallisationspunkt für die Ausformulierung seiner Selektionstheorie erwies sich das Wachstumsgesetz, wie es der britische Ökonom Thomas Robert Malthus (1766-1834) in seinem Essay on the Principle of Population formuliert hatte und den Darwin im September 1838 las. Die Theorie von Malthus geht von der Beobachtung aus, dass die Bevölkerungszahl (ohne Kontrolle oder äußere Beschränkung) exponentiell wächst, während die Nahrungsmittelproduktion nur linear wächst. Somit kann das exponentielle Wachstum nur für eine beschränkte Zeit aufrechterhalten werden und irgend- wann kommt es zu einem Kampf um die beschränkten Ressourcen. 

Darwin erkannte, dass sich dieses Gesetz auch auf andere Arten anwenden ließ und ein solcher Konkurrenzkampf dazu führen würde, dass vorteilhafte Variationen erhalten blieben und unvorteilhafte Variationen aus der Population verschwänden. Dieser Mechanismus der Selektion erklärte die Veränderung und auch die Entstehung von neuen Arten. Damit hatte Darwin nach eigenen Worten eine „Theorie, mit der ich arbeiten konnte“. Darwin hatte seine Überlegungen bereits 1842 in einer 35-seitigen Skizze dargelegt und arbeitete diese 1844 zu einem rund 230-seitigen Essay aus, den jedoch nur seine Frau Emma zu lesen bekam und den sie im Falle seines Todes veröffentlichen sollte. Beide Texte stimmten in Inhalt und Grundstruktur bereits mit dem 1859 veröffentlichten Buch On the Origin of Species überein. 

Im Buch legte Darwin im Wesentlichen fünf Theorien dar: 

1.die Evolution als solche, die Veränderlichkeit der Arten; 

2.die gemeinsame Abstammung aller Lebewesen; 

3.den Gradualismus, die Änderung durch kleinste Schritte; 

4.Vermehrung der Arten beziehungsweise Artbildung in Populationen; 

5.die natürliche Selektion als wichtigsten, wenn auch nicht einzigen Mechanismus der Evolution. 

Die CLB wird dieses für das moderne naturwissenschaftliche Verständnis grundlegende Buch hier und in den Folgeausgaben in Auszügen veröffentlichen.

Quelle: Charles Darwin: Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl oder die Erhaltung der begünstigten Rassen im Kampfe um's Dasein. Stuttgart 1899.

Erstdruck: London 1859. Erste deutsche Übersetzung von Heinrich Georg Bronn unter dem Titel »Über die Entstehung der Arten im Thier- und Pflanzenreich durch natürliche Züchtung, oder Erhaltung der vervollkommneten Rassen im Kampf ums Daseyn«, Stuttgart 1860. Der Text folgt der Übersetzung der sechsten Auflage, London 1872, durch Julius Victor Carus von 1884.

Inhalt

Einleitung

1.Abänderung im Zustande der Domestication

2. Abänderung im Naturzustande

3. Der Kampf um's Dasein

4.Natürliche Zuchtwahl oder Überleben des Passendsten

5. Gesetze der Abänderung

6. Schwierigkeiten der Theorie

7.Verschiedene Einwände gegen die Theorie der natürlichen Zuchtwahl

8. Instinct

9. Bastardbildung

10.Unvollständigkeit der geologischen Urkunden

11.Geologische Aufeinanderfolge organischer Wesen

12. Geographische Verbreitung

13.Geographische Verbreitung. (Fortsetzung)

14.Gegenseitige Verwandtschaft organischer Wesen; Morphologie; Embryologie; Rudimentäre Organe

15.Allgemeine Wiederholung und Schluss


Die Zahlen in eckigen Klammern verweisen auf die Originalseiten.

Über die Entstehung der Arten

Das Hauptwerk von Charles Darwin 

ist grundlegend für das moderne naturwissenschaftliche Verständnis

Autor: Charles Darwin

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