Bewerbungsschreiben als Prüfungsform

Corona macht erfinderisch

Autor / Autorin:  Prof. Dr. Volker Wiskamp und Mozhgan Hassanipour Fard

An der Hochschule Darmstadt konnten in der Prüfungsphase Februar bis April 2021 coronabedingt keine Präsenzklausuren stattfinden. Eine juristisch zulässige alternative Prüfungsform war u.a. die schriftliche Hausarbeit. Doch so viele Ideen, um 486 Prüflinge aus sieben Lehrveranstaltungen mit Einzelthemen zu versorgen, hatten wir gar nicht, und außerdem graute uns davor, entsprechend viele 10-20seitige schriftliche Arbeiten zu lesen und zu bewerten, so dass uns die Not erfinderisch machte. Und zwar beschlossen wir, die Hausarbeit auf eine Seite zu beschränken und die Studierenden „virtuelle Bewerbungen“ schreiben zu lassen. Sie sollten sich auf einen Master-Studienplatz, eine Praktikumstelle in einem Analyselabor, auf ein Forschungsprojekt in der Organischen Chemie, eine Position in einer Chemie- oder Pharma-Firma oder eine Tätigkeit im Bereich Nachhaltigkeit und Umweltschutz bewerben. Gefordert war von allen Kursteilnehmenden, zu einem von uns vorgegebenen Leitthema ein Unterthema selbst zu wählen, fachlich fundiert darzustellen und die besondere Bedeutung gerade dieses Unterthemas in Hinblick auf die ausgeschriebene Position zu betonen.

Corona forderte und fordert Studierenden wie Forschenden und Lehrenden an Unis eine ganze Menge ab. Die Erstsemester konnten nur schwer neue soziale Kontakte knüpfen, Labors wurden teilweise geschlossen, volle Hörsäle wie hier sind auch zur Zeit kaum vorstellbar. Auch Prüfungsverfahren mussten sich ändern. Ein Effektives beschreibt dieser Artikel (Foto: Kickuth).

© 2021 Rolf Kickuth zurück zur Startseite