Ein Unfall kommt selten allein, aber lernen daraus müsste man schon!

Autor: Prof. Dr. Wolfgang Hasenpusch

Im Sommer 2021 ereignete sich im Leverkusener Chemiepark eine folgenschwere Explosion mit sieben Toten und 31 zum Teil schwer verletzten Personen. Die dabei freigesetzten Gefahrstoffe sowie das umfangreich angefallene Löschwasser gelangten über die Kläranlage in den Rhein. Die Löschwasser-Rückhaltung vermochte die anfallenden Flüssigkeitsmengen nicht aufzufangen. Daher verließen vor allem das verbotene Insektengift „Clothianidin“ sowie das praktisch geächtete Industrie- Tensid Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) das Werkgelände via Rhein. Monate später stellten holländische Institute, die das Trinkwasser aus dem Rhein regelmäßig an den holländischen Rheinufern untersuchen, erhöhte Giftmengen an Clothianidin fest. Sie wurden nicht gewarnt. Der Betreiber schätzte den Giftzulauf in den Rhein mit lediglich 60 kg Clothianidin ab.

Rhein-Kontamination

mit Clothianidin und PFOS

Struktur und Ei- genschaften von Clothianidin. (Abb.: Hasenpusch).

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