Grundlegende Erfahrung: Die Zeit läuft nie rückwärts

Autor: Rolf Kickuth

Lucas Cranach der Ältere visualisierte schon 1546 den uralten Menschheitstraum vom Jungbrunnen. Auf den 500- Franken-Scheinen in der Schweiz stellte man den Traum von 1957 bis 2000 dar, und auch „Lurchi“ trug diese Idee schon an die noch junge Leserschaft heran (Abbildung 1). Der Traum ist nur allzu verständlich: Alt werden assoziiert man häufig mit Gebrechlichkeit, Störanfälligkeit, Unmodernheit, im positiven Sinne allerdings auch mit Weisheit, Ausgereiftheit, zeitloser Schönheit oder auch der Entwicklung von Vielfalt aus Einfalt. Schon diese kleine Gegenüberstellung zeigt eine Mehrschichtigkeit des Prozesses. Auch beim Menschen ist der Alterungsprozess nicht zwingend mit Krankheit und Tod verbunden. Das einzige, was alle diese Aspekte eint, ist der Zeitpfeil. In dieser CLB werden verschiedene Aspekte beleuchtet, die mit Alterungsprozessen verbunden sind.

Ein Schlüsselwort ist schon gefallen: Zeitpfeil. Damit gemeint ist die Vorstellung einer eindeutigen und gerichteten Verbindung, die von der Vergangenheit ausgeht und in die Zukunft führt. Der Ausdruck „Zeitpfeil“ (time's arrow) wurde zuerst von dem britischen Astrophysiker Arthur Stanley Eddington (1882-1944) im Jahre 1927 geprägt.

Altern heißt verzweigen

Abbildung 1: Der Feuersalamander „Lurchi“ ist eine Comicfigur, die vom deutschen Schuhhersteller Salamander in Kornwestheim zu Werbezwecken verwendet wird und schon seit 1937 Kinder begeistert. In Folge 23 von 1961 thematisierte der deutsche Grafiker Heinz Schubel (1906-1997) den Jungbrunnen. Für Stammkäufer gab es „Lurchi“ auch mal als Gummifigur (Foto: Kickuth). 

© 2021 Rolf Kickuth zurück zur Startseite